AKTUELL
Schülergruppen aus Sachsen-Anhalt präsentieren „EUROPIA – Unsere Visionen von Europa“ bei Besuch in Brüssel
Sechs Schülergruppen aus Sachsen-Anhalt haben gemeinsam mit dem Projekt „Europa geht weiter“ der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) die Europäische Union erkundet. In Brüssel diskutierten sie mit Europaabgeordneten sowie Beamtinnen und Beamte der Europäischen Kommission, des Ausschusses der Regionen und der „Dienstelle Beobachter der Länder“ bei der EU.
Die rund 40 Schüler und Schülerinnen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren aus Wolmirstedt, Gommern, Aschersleben, Merseburg, Schwanebeck und Roßlau sowie ihre Lehrkräfte kamen am Montagmorgen in der belgischen Hauptstadt Brüssel an (Pressemitteilung u.a. mit Zitaten). Sie hatten sich am Sonntag zuvor im Magdeburger einewelt haus intensiv auf die Reise vorbereitet, Zukunftsthemen definiert, Visionen entwickelt und Prioritäten gesetzt.
Am Dienstag standen das Kennenlernen des Europäischen Parlaments und Gespräche mit den sachsen-anhaltischen Europaabgeordneten, Anna Cavazzini (Bündnis 90/Die Grünen) und Karolin Braunsberger-Reinhold (CDU) auf dem Programm. Eine weitere intensive Auseinandersetzung mit europäischer Zukunft führte die Gruppe am Mittwoch in der Vertretung Sachsen-Anhalts bei der EU.
Die Studienfahrt nach Brüssel ist der Höhepunkt des AGSA-Projekts „Europa geht weiter“. Bereits im Juni waren die Gruppen zu einem Jugendevent zusammengekommen, wo sie auf das Thema Zukunft und Jugendvisionen eingestimmt wurden. So stellten sich damals die Landtagsabgeordneten Nicole Anger (DIE LINKE), Holger Hövelmann (SPD) und Tobias Krull (CDU) sowie Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung den Fragen der Jugendlichen, die dann bei zwei Workshops an den Schulen weiterdiskutiert wurden.
Durch den Besuch in Brüssel haben die jungen Menschen noch einmal hautnah und aus erster Hand erfahren, wie die EU funktioniert, wo und wie Sachsen-Anhalt dort repräsentiert wird und welche Vorteile das Bundesland von der EU hat.
Das Projekt „Europa geht weiter“ wird durch das Ministerium für Bildung, das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung sowie durch die Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.
Kontakt zum Team „Europa geht weiter“ 2023: Aleš Janoušek (Leitung), E-Mail: ales.janousek@agsa.de
8. September 2023
Zwischen Nachholbedarf und Aufholeffekten: Landesprojekt EUmigra präsentiert Studienergebnisse zur EU-Zuwanderung auf der Verbändeberatung
Zur Verbändeberatung der Integrationsbeauftragten am 1. September im Sozialministerium hat das Landesprojekt EUmigra die Kernaussagen seiner Grundlagenstudie zur EU-Zuwanderung präsentiert.
Die von Projektleiter Ernst Stöckmann vorgetragenen Studienergebnisse führten deutlich vor Augen, dass die bedeutende Zuwanderungsgruppe der Unionsbürger einer bedarfsspezifischen Betrachtung bedarf. Im Gesamtbild liegen Aufholeffekte und Nachholbedarfen eng beieinander.
So im Bereich Demografie: Die Anzahl der Unionsbürger in Sachsen-Anhalt hat sich seit 2011 mehr als verdreifacht, mit einem Anteil von 1,8 Prozent an der Gesamtbevölkerung liegt das Land allerdings im Bundesvergleich noch ganz hinten.
Starke Aufwüchse hingegen zeigt die Arbeitsmarktsituation: So liegt das Land bei der Zahl sozialversicherungspflichtig beschäftigter Unionsbürger ebenso wie bei der Beschäftigungsquote, die mit 69 Prozent im oberen Drittel des bundesweiten Vergleichs liegt, ganz weit vorn. Dass sich der Anteil der EU-Arbeitnehmer an allen Beschäftigten mittelfristig wesentlich erhöhen wird, ist mit Blick auf den durchschnittlich jüngeren Altersdurchschnitt der EU-Zugewanderten nur folgerichtig.
Diese Dynamik und ihre Chancen für den Wirtschaftsstandort Sachsen-Anhalt zeigte nicht zuletzt die interessante Prognose der Studie in Form von Modellrechnungen auf. Ein Beispiel: Würden sich 20 Prozent der Unionsbürger zwischen 2020 und 2024 anstatt für eine unmittelbare Abwanderung für ein weiteres Verbleibsjahr in Sachsen-Anhalt entscheiden, könnten 16.470 Personen zusätzlich für den Arbeitsmarkt gewonnen werden.
Die anschließende Diskussion verdeutlichte den Wert einer spezifischen Willkommenskultur für die Zielgruppe der Unionsbürger und den Bedarf an spezifischer Unterstützung, etwa bei der beruflichen Anerkennung von mitgebrachten Qualifikationen. So liegt der Mehrwert der EU-Grundlagenstudie nicht nur in der Fokusbildung und Sensibilisierung für die Bedarfe dieser für das Land so wichtigen Zuwanderungsgruppe (Susi Möbbeck).
Sie zeigt zugleich im Detail nach, inwiefern die EU-Binnenmigration eine „fundamental andere Logik“ als die Flüchtlingsmigration aufweist. Und das hat, wie Integrationskoordinatorin Anna Lena Hemmer in der Diskussion abschließend hervorhob, erhebliche Auswirkungen auf die Integrationsarbeit für diese Zielgruppe. – siehe auch die EUmigra-Seite
Kontakt: Fach- und Servicestelle EU-Migration Sachsen-Anhalt, Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V., Schellingstraße 3-4, 39104 Magdeburg, Telefon: +49 391 5371-271, E-Mail: ernst.stoeckmann@agsa.de
8. September 2023
Deutlich mehr Anträge auf Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse – Zuwachs auch bei positiven Bescheiden
Im Jahr 2022 wurden den zuständigen Stellen in Sachsen-Anhalt 927 Anträge auf Anerkennung einer im Ausland erworbenen Berufsqualifikation vorgelegt. Dies waren 171 Gesuche und damit 22,6 Prozent mehr als im Jahr davor – der Höchststand seit Beginn der Erhebung vor rund zehn Jahren.
Von den 927 Verfahren auf Anerkennung einer im Ausland erworbenen Berufsqualifikation seien 891 Verfahren mit einem Bescheid abgeschlossen worden und damit 210 bzw. 30,8 Prozent mehr als 2021, wie das Statistischen Landesamtes in Halle weiter erläuterte (Pressemitteilung).
Davon wurden dem Landesamt zufolge 516 Abschlüsse als vollständig gleichwertig zu einer in Deutschland erworbenen Qualifikation anerkannt. Deren Anteil erhöhte sich von 40,1 auf 57,9 Prozent. Weitere 216 Verfahren hätten die Behörden positiv mit Auflage einer Ausgleichsmaßnahme entschieden.
Die meisten Anträge auf Anerkennung einer ausländischen Berufsqualifikation wurden laut Mitteilung für die deutschen Referenzberufe Elektronikerin bzw. Elektroniker (282), Ärztin bzw. Arzt (Approbationserteilung; 264), Gesundheits- und Krankenpflegerin bzw. -pfleger (147), Lehrerin bzw. Lehrer (51) und Ingenieurin bzw. Ingenieur (27) gestellt.
Von Personen mit einer Ausbildung in Bosnien und Herzegowina (210), Tunesien (105), Serbien (96), Russische Föderation (51), Syrien (51) und der Ukraine (51) wurden die häufigsten Anträge gestellt.
Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer der im Berichtsjahr erstmalig beschiedenen Verfahren betrug 15 Tage (im Vorjahr 26 Tage).
Kontakt: (Postanschrift) Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Postfach 201156, 06012 Halle (Saale); für Besucher: Merseburger Straße 2, 06110 Halle (Saale); Telefon: +49 345 23180, E-Mail: info@stala.mi.sachsen-anhalt.de
1. September 2023
Vietnamesisches Lampionfest: Wernigerode und Hoi An feierten zehn Jahre Städtepartnerschaft
Wernigerodes Altstadt war drei Tage lang mit unzähligen bunten Lampions geschmückt, die abends die Straßen erleuchteten. Den Anlass für das dritte Lampionfest vom 25. bis 27. August bildete das zehnjährige Bestehen der Partnerschaft Wernigerodes mit der vietnamesischen Hafenstadt Hoi An.
Unter den tausenden Gäste befanden sich viele vietnamesische Gruppen, die aus anderen Bundesländern angereist waren und oft in traditioneller vietnamesischer Kleidung die Wernigeröder Innenstadt belebten. Auf dem historischen Marktplatz warteten Handwerker und Händler aus Hoi An mit authentischem Kunstgewerbe auf.
Dazu gehörten zum Beispiel auch kunterbunt bemalte, kostbare Schnitzarbeiten aus Treibholz aus dem „Driftwood Village“ in Hoi An. Darüber hinaus konnten Besucher traditionelle Speisen aus Südostasien genießen sowie ein umfangreiches Bühnenprogramm erleben.
Neben Künstlern, Tänzern und einem Tai-Chi Meister waren auch regionale Musikdarbietungen zu erleben (Programm-Faltblatt zum Nachlesen). Zu den weiteren Höhepunkten des Lampionfestes gehörten Workshops sowie eine Fotoausstellung oder Touren mit einer Fahrrad-Rikscha, die typisch für das Straßenbild in Hoi An und anderen Städten Vietnams ist.
Ferner informierten die Veranstalter über Hoi Ans touristische Attraktionen und über Projekte der Städtepartnerschaft. Bei einem Umzug am Sonntagnachmittag schritten Vietnamesinnen in traditionellen Festgewändern (Ao Dai) die Breite Straße entlang zum Marktplatz. Dabei schwenkten einige Teilnehmer vietnamesische Nationalfahnen.
Auch abseits der Altstadt wurde die zehnjährige Städtepartnerschaft gewürdigt. So fand bereits am Donnerstag die feierliche Eröffnung eines „Hoi An Gardens“ im Bürgerpark und am Freitag einer „Hoi An Brücke“ an der Hochschule Harz statt. Sachsen-Anhalts stellvertretender Ministerpräsident Prof. Dr. Armin Willingmann würdigte am Abend die Städtepartnerschaft (Pressemitteilung).
Das Lampionfest wurde durch die Wernigerode Tourismus GmbH ausgerichtet und von verschiedenen Sponsoren sowie dem Verein Wernigeröder Interkulturelles Netzwerk e.V. unterstützt.
Die Städtepartnerschaft besteht seit August 2013. Hoi An hat rund 75.000 Einwohner; die historische Altstadt ist seit 1999 UNESCO Weltkulturerbe.
– ausführliche Informationen über Hoi An bei Wikipedia
– Image-Faltblatt Wernigerode in vietnamesischer Sprache
Kontakt: Wernigerode Tourismus GmbH, Marktplatz 10, 38855 Wernigerode, Telefon: +49 3943 5537835, E-Mail: info@wernigerode-tourismus.de
Stadt Wernigerode, Büro des Oberbürgermeisters, Ariane Hofmann, Marktplatz 1, 38855 Wernigerode, Telefon:+49 3943 654103, E-Mail: pressestelle@wernigerode.de
29. August 2023
Arzt oder Ärztin und weiteres Personal für Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber gesucht
Für die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber des Landes Sachsen-Anhalt (ZASt) sind Stellenangebote für verschiedene Arbeitsbereiche veröffentlicht worden. Insbesondere wurde auf die Ausschreibung für einen Arzt bzw. einer Ärztin hingewiesen.
Der Mediziner bzw. die Medizinerin soll das Team im Sachgebiet „allgemeinmedizinische und psycho-soziale Betreuung“ in der ZASt am Standort Halberstadt verstärken. Die Stelle ist unbefristet zu besetzen – zur Ausschreibung. Bewerbungen werden ab sofort entgegengenommen.
Die ZASt, die als Erstaufnahmeeinrichtung der Unterbringung von neu ankommenden Asylbewerbern, die ihren Asylantrag in Sachsen-Anhalt stelle, dient, ist rund um die Uhr bewohnt.
Die ZASt sucht weiteres Personal in der Hauptstelle in Halberstadt (zum Beispiel Beschäftigte im Bereich der Aufnahme, der Hauptsachbearbeitung und Krankenpflege) und außerdem bis zu elf Beschäftigte für den Standort Stendal (Landesaufnahmeeinrichtung). All diese Stellenausschreibungen sind zu finden auf der entsprechenden Seite des Landesverwaltungsamtes.
Kontakt: siehe Ausschreibungen
29. August 2023
Neue Internetseite mit Informationen über die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer freigeschaltet
Ratsuchende und die breite Fachöffentlichkeit können ab sofort auf einer neuen Internetseite Informationen über das seit 2005 bestehende und vom Bund geförderte Beratungsangebot „Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer“ (MBE) abrufen. Die MBE bietet erwachsenen Zugewanderten ab 27 Jahren sowie ihren Kindern kostenfrei, unabhängig und vertraulich Unterstützung an.
Bei der neuen Internetseite handele es sich um eine bundesweit einheitliche Informationsplattform, erläuterte der Paritätische Gesamtverband in einer Pressemitteilung. Interessierte erhalten dort Informationen über die wichtige Arbeit der MBE sowie über die verschiedenen Beratungsstandorte im Bundesgebiet.
Durch die Verknüpfung mit dem BAMF-NavI sowie mit mbeon und den Online-Beratungsangeboten der Caritas, der Diakonie und der AWO wird dem Paritätischen Wohlfahrtsverband zufolge über die neue Website ein schneller und einfacher Weg in die Beratung eröffnet.
Die neue Seite umfasst verschiedene Rubriken mit Erklärungen zu den Themen Wohnen, Finanzen/Geld, Sprachkurse, Schule/Beruf, Gesundheit, Familie, und Aufenthaltsrecht. Darüber hinaus wird auf die Möglichkeit von Online-Beratungen sowie auf eine deutschlandweite Online-Suchfunktion des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) für Beratungsstellen verwiesen.
Eine Tabelle mit den MBE-Standorten in Sachsen-Anhalt finden sie hier auf dem Integrationsportal.
Kontakt: Der Paritätische Gesamtverband, Oranienburger Straße 13-14, 10178 Berlin, Telefon: +49 30 24636-0, E-Mail: info@paritaet.org
Referentin Migrationsarbeit: Janina Shirin Granfar, Telefon: +49 30 24636-472, E-Mail: mgs@paritaet.org
18. August 2023
Europa im Herzen und viele Erlebnisse im Gepäck: Das Eurocamp war nach 13 Jahren wieder in Dessau-Roßlau zu Gast
Hinter den 32 jungen Erwachsenen aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Georgien, Island, Italien, Litauen, Polen, Spanien und anderen europäischen Ländern liegen erlebnisreiche zehn Tage in Dessau-Roßlau. Sie haben an der traditionsreichsten internationalen Jugendbegegnung des Landes Sachsen-Anhalt, dem EUROCAMP, teilgenommen, die seit mehr als 30 Jahren in verschiedenen Orten gastiert.
Am 25. Juli ging es für die Teilnehmenden zwischen 18 und 27 Jahren wieder nach Hause. Im Gepäck haben sie viele Erlebnisse von Länderabend über Märchennacht bis Fotochallenge und kreative Medienworkshops – dies alles vor dem Hintergrund der EUROPIA, einer utopischen Vision von Europa, die die Teilnehmenden miteinander entwickelt haben (Mitteilung auf der AGSA-Internetseite mit weiteren Fotos).
„Wir leben in sehr dynamischen Zeiten auf unserem Kontinent, deswegen war es uns ein großes Anliegen, dass die Jugendlichen über Grenzen hinweg über Europas Zukunft kritisch reflektieren und eigene Wünsche zum Ausdruck bringen“, resümierte Campleiter Aleš Janoušek von der AGSA. „Obwohl es verschiedene Möglichkeiten gibt, Europa auf eigene Faust zu entdecken, beobachten wir immer wieder, dass die direkte Begegnung und die gemeinsamen Aktivitäten das Kennenlernen verschiedener Kulturen intensiver erlebbar machen.“
„Herausgekommen sind viele kreative Ideen, die es nunmehr gilt, in Europa weiterzutragen. Dabei wurde klar, dass Europa nicht nur geographische Grenzen umfasst, sondern vor allem ein Ort der Vielfalt, der Kultur und des Zusammenhalts ist“, betonte Steffen Eckold, Staatssekretär im Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz, in seinem Grußwort im Namen der Landesregierung bei der Abschlussveranstaltung.
Die Stadt selbst zeigte sich zufrieden, dass viele junge Menschen mit positiven Eindrücken zurück in ihre Heimatländer reisen und Dessau-Roßlau nach 13 Jahren zum zweiten Mal Austragungsort der europäischen Jugendbegegnung wurde.
Es wurden in der Kindertagesstätte „Rasselbande“ Bäume gepflanzt, im Tierheim verschiedene Reparaturen vorgenommen, der Kühnauer Park von Laub und Unkraut befreit, der Offene Kanal Dessau freut sich über einen frischen Anstrich der Büroräume und die Jugendherberge Dessau über ein ausgebessertes Volleyballfeld.
Das EUROCAMP des Landes Sachsen-Anhalt wird von der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) organisiert und fand 2023 in Kooperation mit der Stadt Dessau-Roßlau statt. Finanziert wird die internationale Jugendbegegnung aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt und Lotto Toto Sachsen-Anhalt.
Kontakt EUROCAMP 2023: Telefon +49 1578 1500272, E-Mail eurocamp@agsa.de
26. Juli 2023
Krzysztof Blau im Portrait: Wie ein deutsch-polnischer Magdeburger die Stadt und ihre Willkommenskultur sieht
In der Reihe MAGDEBURG IST INTERNATIONAL der „Volksstimme“ wird Krzysztof Blau portraitiert. In dem Beitrag spricht er über Zuwanderung und Integration aus eigenem Erleben, als AGSA-Geschäftsführer und als Integrationsbeauftragter der Landeshauptstadt.
„Krzysztof Blau weiß, wovon er sprich, wenn er über Zuwanderung und Migration redet. Er ist Geschäftsführer der Auslandsgesellschaft in Sachsen-Anhalt e.V. Darüber hinaus ist er Integrationsbeauftragter der Landeshauptstadt Magdeburg und Vorsitzender des Beirates für Integration und Migration“, heißt es zur Einleitung in dem Artikel.
Dabei habe der gebürtige Pole aus Bytom nahe Katowice eine ganz eigene Zuwanderungsgeschichte: 1981 sei er – noch nicht volljährig – mit seiner Mutter nach Magdeburg gekommen, die hier ihr Herz verloren hatte. „Ich bin also auch ein eingefleischter DDR-Magdeburger, der die Transformation der Wende und alles was dazugehört, miterlebt hat“, berichtet Krzysztof Blau.
(hier weiterlesen)
24. Juli 2023
Ratgeber „Das richtige Pflege- und Seniorenheim“ jetzt auch in russischer und türkischer Sprache verfügbar
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) bietet mit ihrem Ratgeber „Das richtige Pflege- und Seniorenheim“ Orientierung und Hilfestellung. Für Zugewanderte aus der Türkei und aus russischsprachigen Ländern liegt er jetzt auch in türkisch-deutscher und russisch-deutscher Ausgabe vor und kann kostenfrei bestellt werden.
Unter den Älteren befänden sich immer mehr Menschen, die in jungen Jahren nach Deutschland zugewandert sind. Wenn sie auf Pflege angewiesen seien, stelle sich auch für sie und ihre Familien die Frage nach einer passenden pflegerischen Versorgung und gegebenenfalls der Wahl eines Pflegeheims, erklärte die BAGSO (Pressemitteilung).
So enthalte der Ratgeber neben grundsätzlichen Informationen auch Hinweise auf Beratungsangebote und eine detaillierte Checkliste, die bei der Auswahl der Einrichtungen hilfreich sei. Mit Hilfe des Fragenkatalogs würden sich Schritt für Schritt Qualität und Leistungen verschiedener Anbieter bewerten und vergleichen. Im Blick stünden unter anderem die Lage und das Umfeld, der Wohnbereich, die Atmosphäre im Haus und die angebotenen Leistungen. Berücksichtigt würden dabei auch die Wünsche von Menschen aus anderen Kulturkreisen.
Die Checkliste „Das richtige Pflege- und Seniorenheim“ wurde BAGSO zufolge in Kooperation mit dem BIVA-Pflegeschutzbund – Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen erarbeitet und die zweisprachigen Ausgaben durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Der Ratgeber kann auch in größerer Stückzahl kostenfrei per Telefon (+ 228 2499930) oder online (hier das Formular) bestellt werden und steht zum Download in folgenden Fassungen zur Verfügung (jeweils PDF-Dateien):
- Deutsch (16 Seiten)
- Russisch-Deutsch (32 Seiten)
- Türkisch-Deutsch (32 Seiten)
Kontakt: BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V., Noeggerathstraße 49, 53111 Bonn, Telefon: +49 228 2499930, E-Mail: kontakt@bagso.de
24. Juli 2023
INTEL-Delegation zu Gast im einewelt haus: Intensiver Austausch über das interkulturelle Leben in Magdeburg
„Wir möchten nicht als Ufo auf dem Eulenberg landen, sondern Teil der Magdeburger Community werden“, beschrieben Eamonn Sinnott, Factory Manager von INTEL Magdeburg und Bernd Holthaus (HR Director) das Anliegen des US-amerikanischen Chipherstellers INTEL. Gemeinsam mit Sharon Zafir (Program Manager), Max Milbredt (Program Analyst) und Torsten Schuster (Org and Development Partner) besuchten sie am 13. Juli das einewelt haus Magdeburg.
Dort wurden sie vom Team der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) in Empfang genommen. Es folgten zwei Stunden aufmerksamen Zuhörens, intensiver Gespräche und erster Verabredungen (vollständiger Beitrag auf der Internetseite der AGSA).
Unter anderem skizzierte AGSA-Geschäftsführer Krzysztof Blau die zentralen Etappen der jüngeren regionalen Zuwanderungsgeschichte, die zunächst im Magdeburg des frisch wiedervereinigten Deutschlands durch Migration von Spätaussiedlern und jüdischen Kontingentflüchtlingen aus den ehemaligen GUS-Staaten geprägt war, 2015/2016 durch die Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien und nun seit 2022 durch die Aufnahme ukrainischer Geflüchteter.
Dauerhafte arbeitsbedingte Zuwanderung gab es bislang wenig. Internationale Studierende wie auch anerkannte Geflüchtete und Unionsbürgerinnen verlassen überdurchschnittlich oft wieder die Stadt in Regionen mit stärkerer Wirtschaftskraft und mehr Erfahrung in Fragen der Interkulturalität und Internationalität. Er unterstrich die enorme Leistung, die in diesem dynamischen Zuwanderungsprozess bereits geleistet wurde und seine Zuversicht, dass Magdeburg der richtige Standort für die Intel-Ansiedlung ist.
Die AGSA geht bereits seit April in einer Kooperation mit der Stadt Magdeburg erste Schritte gemeinsam mit INTEL, berichtete Gavin Theren (Projektleiter DiAA - Demokratie in Arbeit und Ausbildung). Dort haben er und sein Team wertvolle Anregungen und Informationen im Workshopformat vermittelt, über die Strukturen vor Ort, wichtige Anlaufstellen und Engagementangebote informiert.
„Nun freuen wir uns auf den nächsten Schritt“, so Krzysztof Blau, „und schlagen gern gemeinsam weitere Kapitel der Zusammenarbeit zur Förderung von Diversität in Magdeburg auf.“
Das gemeinsame Ziel: Eine gelingende Willkommenskultur, um internationalen Fachkräften und ihren Familien das Ankommen in Magdeburg zu erleichtern und attraktiver für alle bereits hier lebenden Menschen zu werden.
18. Juli 2023
Länderübergreifender Thementag „Engagiert in der Geflüchtetenhilfe“ in Erfurt
Ein Thementag „Engagiert in der Geflüchtetenhilfe“ fand am 6. Juli in der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt mit Teilnehmenden aus mehreren Bundesländern statt. Die zentrale Frage war, wie es in Zukunft mit dem Engagement für, mit und von Geflüchteten unter anderem aus der Ukraine weitergeht.
Rund 50 Teilnehmende aus Praxis und Politik trafen im Bildungshaus St. Ursula aufeinander. Eingeladen zu dem Thementag hatten die Stiftung Bürger für Bürger, das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa). Moderiert wurde die Veranstaltung von der Soziologin Dr. Deniz Nergiz.
Zur Einführung in das Thema hielt die Soziologin Marina Seddig vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) einen Vortrag zum Forschungsstand über das Engagement für Geflüchtete. Mit Beginn des Krieges in der Ukraine sei eine Mischung aus Re-Aktivierung und Neu-Aktivierung von Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe festgestellt worden; allerdings habe die Unterstützungsbereitschaft wieder leicht abgenommen, erläuterte sie.
Außerdem fand eine offene Diskussionsrunde statt. Dr. Juliane Rapp-Lücke, Referatsleiterin Ehrenamt und Bürgerschaftliches Engagement im Bundesinnenministerium, Annett Roswora, Stellvertreterin der Thüringer Beauftragten für Integration, Migration und Flüchtlinge sowie der ehrenamtliche Integrationsbeauftragte des Landkreis Nordhausen, Mohamed Sayed, nahmen auf dem Podium an einem „Thesenbattle“ teil. Dabei stimmten sie und die Teilnehmenden des Thementages über kontroverse Thesen zum Thema ab und kommentierten diese.
In Workshops und an Thementischen befassten sich die Teilnehmenden mit einzelnen Bereichen. Im Workshop der Bagfa ging es darum, wie man Geflüchtete als Freiwillige gewinnen kann und unter welchen Voraussetzungen Engagement von Geflüchteten möglich und vertretbar ist. Das BBE behandelte in seinem Workshop das Potenzial von Patenschaften für die Teilhabe von Geflüchteten.
Im Workshop der Stiftung Bürger für Bürger mit der Koordinierungsstelle Engagement Ukraine der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) ging es unter der Überschrift „Ukrainer*innen in Deutschland: Willkommensengagement verstetigen“ darum, wie die Unterstützungsangebote und das Engagement von Freiwilligen stabiler und langfristig gestaltet werden könnten – und dies vor allem „in der Fläche“, wie der Projektleiter der Koordinierungsstelle Engagement Ukraine, Aleš Janoušek, betonte.
Der Verein MigraNetz Thüringen gestaltete einen Workshop zur politischen Teilhabe von Geflüchteten und diskutierte unter anderem darüber, warum das Engagement von Geflüchteten so häufig die Fremdbezeichnung „Aktivismus“ zugeschrieben bekomme.
Aus den Workshops wurden Thesen zusammengetragen und dann im Plenum darüber abgestimmt. Somit konnten die Empfehlungen und Überzeugungen der Teilnehmenden gleich der Politik mit auf den Weg gegeben werden. Beispielsweise wurde eine zentrale Forderung aus dem Ukraine-Workshop einstimmig angenommen: Die Schaffung (und Finanzierung) hauptamtlicher Ehrenamtskoordinatoren in Landkreisen und kreisfreien Städten sollte Pflichtaufgabe der Kommunen werden.
Letztlich dürfte eine zu Beginn des Thementages geäußerte Hoffnung und Erwartung, „neue Kraftquellen“ zu finden, von der großen Mehrheit der Teilnehmenden als erfüllt eingeschätzt worden sein.
Einen Blog-Beitrag der Stiftung unter anderem mit den Präsentationen des Thementages sowie weiteren Fotos finden Sie hier.
Der Thementag wurde außerdem von einem Podcast-Team dokumentiert. Über den Zugang zu dem fertigen Mitschnitt wird an dieser Stelle demnächst informiert.
11. Juli 2023
Neuerscheinung „Es wäre einmal deutsch“: Essays und Studien von Naika Foroutan
In ihrem neuen Band „Es wäre einmal deutsch“ befasst sich die Integrationsforscherin Naika Foroutan abermals mit der „postmigrantischen Gesellschaft“. Foroutans alltagsdiagnostische Texte sind ihrem Verlag zufolge ein Spiegel unserer Gesellschaft.
Deutschland sei nicht nur faktisch zu einem Einwanderungsland geworden, sondern auch seinem Selbstverständnis nach, heißt es in einer Buchbeschreibung des Ch. Links Verlages (gehört seit 2019 zu den Aufbau Verlagen). Unsere Gesellschaft lasse sich als „postmigrantisch“ beschreiben. Dabei stehe „post“ nicht für das Ende der Migration, sondern für die gesellschaftlichen Prozesse und Kämpfe, die in der Phase nach der Migration erfolgen: politisch, wirtschaftlich, kulturell.
Die vorliegende Auswahl von Studien und Essays der Autorin zeige, wie sich das Sprechen und die Positionen von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Bezug auf Zugehörigkeit verändert haben: erst anklopfend-bittend, dann wütend-polemisch und schließlich gelassen-selbstbewusst.
Zur weiteren Einordnung: in einem Interview des Wochenmagazins „Stern“ spricht Naika Foroutan über ihr Buch sowie unter anderem über Fragen des Zusammenlebens in einer heterogenen Gesellschaft.
Bibliographische Angaben: Naika Foroutan, „Es wäre einmal deutsch“, Ch. Links Verlag, 272 Seiten, 20,00 Euro, ISBN: 978-3-96289-197-8
Kontakt: Aufbau Verlage GmbH & Co. KG, Prinzenstraße 85, 10969 Berlin, Telefon: +49 30 283940, E-Mail: info@aufbau-verlage.de
7. Juli 2023
13. Integrationspreis verliehen – Land würdigt Engagement für Vielfalt und Zusammenhalt
Die Ehrungen überreichten Sozialministerin Petra Grimm-Benne, Staatssekretärin Susi Möbbeck und die Landesgleichstellungsbeauftragte Sarah Schulze am 21. Juni in Magdeburg. Die Festveranstaltung mit mehr als 150 geladenen Gästen war die bereits 13. Preisvergabe.
In ihrer Begrüßungsrede hob Staatssekretärin Susi Möbbeck, die auch Integrationsbeauftragte der Landesregierung ist, das ausdauernde Engagement für Zusammenhalt und Vielfalt hervor. „In Sachsen-Anhalt engagieren sich viele tausend Menschen für eine Gesellschaft, in der Zugewanderte willkommen sind und ihre Zukunft aufbauen können. Viele der Geehrten sind erst vor einigen Jahren nach Sachsen-Anhalt gekommen und engagieren sich jetzt für ein gutes Zusammenleben. Dieser ehrenamtliche Einsatz verdient eine Würdigung!“, sagte Möbbeck.
Etwa 90 Vereine, Unternehmen, Initiativen, Institutionen und Personen waren für die Preise vorgeschlagen worden. Eine vom Landesintegrationsbeirat berufene Fachjury hat die Preisträgerinnen und Preisträger ausgewählt.
Bei der kulturell umrahmten Veranstaltung im Festsaal der „Viehbörse“ wurden insgesamt neun Projekte, Vereine und Initiativen in drei Kategorien ausgezeichnet. Die Bereiche lauteten „Dauerhaftes und nachhaltiges Engagement für Vielfalt“, „Teilhabe von Frauen mit Migrationsgeschichte“ und „Bildungswege eröffnen: Integration von Kindern und Jugendlichen“.
Außerdem würdigte die Preisjury 22 Ehrenamtliche für ihren besonderen individuellen Einsatz in der Migrationsarbeit stellvertretend für die vielen Engagierten im Land. Sie kommen aus Aschersleben, Dessau-Roßlau, Friedensau, Halle, Jerichow (Ortsteil Klade), Kemberg (Ortsteil Kerkau), Köthen, Magdeburg, Quedlinburg, Salzwedel, Staßfurt, Wittenberg und Wolmirstedt.
– Eine Pressemitteilung mit der Liste aller Preisträger 2023 und den ausgezeichneten Ehrenamtlichen finden sie hier.
– Weitere aktuelle Bilder sehen Sie auf dieser Unterseite des Integrationsportals; dort ist auch eine Chronologie der Preisträger von 2010 bis 2023 abrufbar.
Kontakt: Pressestelle des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg, Telefon: +49 391 567-4608, E-Mail: MS-Presse@ms.sachsen-anhalt.de
21. Juni 2023
Mahnende Worte beim „Tag der Erinnerung“: Ermordung von Alberto Adriano jährte sich zum 23. Mal
In Dessau-Roßlau ist am 12. Juni an die Ermordung von Alberto Adriano durch Neonazis vor 23 Jahren im Stadtpark erinnert worden. Dazu fand am damaligen Tatort der traditionelle „Tag der Erinnerung“ mit Ansprachen und einer Kranz- und Blumenniederlegung statt.
Eine Gedenkrede hielt auch Sachsen-Anhalts Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung und Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Susi Möbbeck. Sich der Vergangenheit zu erinnern, bedeute vor allem, Hass, Ausgrenzung und Rassismus zu bekämpfen, erklärte sie. Nach der Ansprache von Susi Möbbeck erläuterte Igor Matviyets das Projekt Antidiskriminierungsberatung Anhalt, das derzeit mit Bundesmitteln aufgebaut wird.
Manja Lorenz aus der Vorbereitungsgruppe „Tag der Erinnerung“ von der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. würdigte das Multikulturelle Zentrum Dessau, das von Beginn an sehr aktiv und unter breiter Beteiligung meist auch durch die Bundesebene die Federführung für diesen Tag der Erinnerung übernommen habe und hob insbesondere die Rolle Razak Minhels hervor, der sich für diesen Tag und für eine aktive Erinnerungskultur auch in Zeiten stark gemacht habe, als dies noch starken Gegenwind bedeutete.
Eine Lektion des diesjährigen Tages der Erinnerung sei, dass nie wieder Hautfarbe, rassifizierendes Denken, die spekulierte oder tatsächliche soziale Situation eine Rechtfertigung für Diskriminierung oder Gewalt darstellen sollten. „Würdiges Gedenken ist gleichzeitig eine Mahnung – eine Mahnung, sich mit den Ursachen der Taten, mit Rassismus, Sozialdarwinismus, Antisemitismus und Neonazismus auseinanderzusetzen, ihre mörderischen Auswirkungen sichtbar zu machen und sie mit allen zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mitteln zu bekämpfen“, betonte Manja Lorenz.
Die rund 80 Teilnehmer der durch die Sängerin Leen Ghanem sowie die studentischen Initiative „City Jam“ musikalisch umrahmten Veranstaltung im Stadtpark gedachten auch dem 2008 am Dessauer Hauptbahnhof erschlagenen, geistig beeinträchtigten und scheinbar Obdachlosen Hans-Joachim Sbrzesny. Zu dessen 15. Todestag soll am 1. August am Bahnhof eine Gedenktafel enthüllt werden.
Der aus Mosambik stammende Alberto Adriano war in der Nacht vom 10. zum 11. Juni 2000 von rechten Schlägern im Stadtpark bewusstlos geprügelt worden. Drei Tage später erlag er seinen schweren Verletzungen. Am Tatort wurde 2002 eine steinerne Gedenkstele mit der Aufschrift „Alberto Adriano – Opfer rechter Gewalt – 11. Juni 2000“ errichtet.
Im Jahr 2021 erschien die 72 Seiten umfassende Broschüre „Warum Adriano? Der Mord an Alberto Adriano und migrantische Erinnerungsarbeit in Dessau 2000-2020“ (hier als PDF-Datei).
14. Juni 2023
Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt hat neuen Vorstand gewählt – Dennis Butewitz übernimmt Vorsitz

Die Auslandsgesellschaft Sachsen–Anhalt e.V. (AGSA) hat auf ihrer Mitgliederversammlung am 6. Oktober 2022 im einewelt haus in Magdeburg turnusgemäß einen neuen Vorstand gewählt.
Den Vorsitz übernahm Dennis Butewitz von der Sozial-kulturellen Vereinigung „Meridian“ e.V. (SKV Meridian). Er hatte bislang die Funktion des Stellvertretenden Vorsitzenden inne.
Mitglieder des neuen AGSA-Leitungsgremiums sind außerdem als Stellvertretender Vorsitzender Janos Raduly (ungarn mitten in Sachsen-Anhalt e.V.), als Schatzmeister Pascal Begrich (miteinander e.V.) sowie die Beisitzerin Elke Orlowski (Institut für Berufspädagogik Magdeburg e.V.) und der Beisitzer Rotyslaw Kukhlenko, (Deutsch-Ukrainische Vereinigung Sachsen-Anhalt e. V.). Zu Kassenprüferinnen wurden Vu Thi Hoang Ha und Elena Klein gewählt.
Die AGSA dankte Gerhard Miesterfeldt ausdrücklich für sein langjähriges tatkräftiges Wirken im Vorstand, davon die vier vergangenen Jahre als Vorsitzender. Zudem dankte die AGSA Vu Thi Hoang Ha, die sich zwei Legislaturen lang als Beisitzerin im Vorstand engagierte.
Der AGSA gehören als Dachverband mehr als 45 Mitgliedsorganisationen an, die sich überwiegend ehrenamtlich für ein demokratisches Miteinander in Vielfalt einsetzen. Seit 1996 ist die AGSA zudem Träger des einewelt hauses in Magdeburg.
Kontakt: Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V., Schellingstraße 3-4,| 39104 Magdeburg, Telefon: +49 (0)391 5371-200, E-Mail: info@agsa.de
17. Oktober 2022
„Was lange währt, wird endlich gut“ – Magdeburgs Beirat für Integration und Migration feierte 25-jähriges Bestehen
Magdeburgs Beirat für Integration und Migration hat am 6. Juli 2022 mit einer Festveranstaltung sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Das Programm im Rathaus der Landeshauptstadt stand unter dem Motto „25 Jahre Beirat für Integration und Migration – Rückblick und Ausblick“.
Zu den rund 100 Gästen gehörte unter anderen auch Sachsen-Anhalts Staatssekretärin und Integrationsbeauftragte des Landes, Susi Möbbeck. Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war die Verleihung des Sonderpreises des Beirates für Integration und Migration für langjähriges ehrenamtliches Engagement für Integration in Magdeburg.
Die vom Magdeburger Rotary Clubs gestiftete Auszeichnung erhielt Gabriele Tuljus. Sie wurde für ihr herausragendes Engagement für das Gemeinwohl durch den Einsatz für gelingende Integration gewürdigt und gilt als einer der ersten Menschen in Magdeburg, die sich für die Belange der Menschen ausländischer Herkunft eingesetzt haben.
Durch ihren unermüdlichen Einsatz konnte sie zum schnellen Einleben in Magdeburg und zur besseren Verständigung zwischen den Kulturen beitragen. Gabriele Tuljus engagierte sich bereits 1991 im Verein „Kontakt International Magdeburg“ und später auch im Verein „Meridian“.
Musikalisch wurde die Feier von der Jazz-Gruppe Jam-Fest und einem ukrainischen Frauen- und Kinderchor umrahmt. Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war ein Zeitzeugengespräch mit ehemaligen Beiräten und Beauftragten für die Belange der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Magdeburg. Sie ließen die Anfänge der Selbstvertretung von Ausländerinnen und Ausländern in Magdeburg und die Weiterentwicklung zum gemeinsamen Beirat von Deutschen und Nicht-Deutschen für die Belange der Integration in Magdeburg Revue passieren. Dabei wurden Perspektive für die Zukunft gemeinsam betrachtet (siehe auch Pressemitteilung).
Grußworte hielten unter anderen Stadtratsvorsitzender Prof. Dr. Alexander Pott und Oberbürgermeisterin Simone Borris. Sie betonte, dass der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer an der Gesamtbevölkerung in Magdeburg seit der Gründung des Beirates von 4 auf nunmehr 14 Prozent angestiegen sei. Dies mache die hohe Bedeutung der Integration deutlich. Zudem wies Simone Borris auf den hohen Stellenwert des Beirates als „Schnittstelle“ zur Politik hin. „Wenn wir an einem Strang ziehen, können wir die großen Herausforderungen schaffen“, betonte sie.
Der Beiratsvorsitzende und Integrationsbeauftragte der Stadt, Krzysztof Blau, lud alle Migrantinnen und Migranten der Stadt dazu ein, sich selbst aktiv bei der Gestaltung der Gesellschaft einzubringen. Dazu biete der Integrationsbeirat eine gute Grundlage. Ohne eine wirkliche Teilhabe, die auch teilen bedeute, sei Integration nicht möglich.
Hintergrund:
Der Beirat für Integration und Migration ist ein Gremium der Landeshauptstadt Magdeburg. Er setzt sich zusammen aus acht Migrant*innen und sieben Stadträt*innen, die vom Stadtrat in den Beirat bestellt worden sind. Er nimmt im Rahmen seiner Satzung unabhängig, parteipolitisch neutral und konfessionell ungebunden die Interessen aller in der Landeshauptstadt Magdeburg lebenden Migrant*innen wahr und wirkt auf die chancengleiche Partizipation aller Bevölkerungsgruppen am Gemeinwesen hin.
Weitere Informationen u.a. zu Sitzungsterminen und den Sprechzeiten des Beirates gibt es hier.
Kontakt: Beirat für Integration und Migration, Der Vorstand, Alter Markt 6, 39090 Magdeburg, Telefon: +49 391 540-2384, E-Mail: integrationsbeirat@stadt.magdeburg.de
7. Juli 2022