An den damaligen Tatorten fanden beim traditionellen „Tag der Erinnerung“ Gedenken mit Ansprachen sowie Kranz- und Blumenniederlegungen statt. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Band „Mientras Tanto“ aus Halle, die lateinamerikanische Lieder darbot.
Zu den rund 70 Teilnehmern gehörten Oberbürgermeister Dr. Robert Reck und Henriette Quade, Innenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Die Linke. Sie sprach Gedenkworte am Tatort im Bahnhofspark.
In einer Gedenkrede im Stadtpark sagte Reck, der Tod von Adriano mahne deutlicher als alles andere, welche Gefahr von Rechtsextremismus und Rassismus ausgehe. Das Engagement für Demokratie, Weltoffenheit und Toleranz habe einen unverändert hohen Stellenwert in Dessau-Roßlau.
In der Nacht vom 10. zum 11. Juni 2000 war der Mosambikaner Alberto Adriano von rechten Schlägern im Dessauer Stadtpark bewusstlos geprügelt worden. Drei Tage später erlag er seinen schweren Verletzungen. Am Tatort wurde 2002 eine Gedenkstele mit der Aufschrift „Alberto Adriano - Opfer rechter Gewalt - 11. Juni 2000“ errichtet.
Auf einer im Jahr 2020 erarbeiteten Internetseite ("Warum Adriano?") sind verschiedene Text-, Film- und Audiobeiträge zu dem Verbrechen und weiteren rechten Gewalttaten abrufbar. Thematisiert werden auch Erfahrungen mit ausländerfeindlicher Diskriminierung und politische Reaktionen.
Kontakt (Koordination „Tag der Erinnerung“): Multikulturelles Zentrum Dessau, Parkstraße 7, 06846 Dessau-Roßlau, Telefon: +49 340 617330, E-Mail: multikultizentrum@datel-dessau.de